Festung Marienberg
Festung Marienberg

Festung Marienberg

Die günstige Lage des nach drei Seiten steil abfallenden Felsplateaus über dem Maintal führte bereits um 1000 vor Christus zum Bau einer befestigten Fliehburg. Ältester Teil der heute noch existierenden Anlage ist die um das Jahr 1000 errichtete Rundkirche im inneren Burghof der Festung Marienberg. In den Jahren 1253–1719 war die Festung der Sitz der Würzburger Bischöfe.

Sonnenuntergang am 15. November in Würzburg. Diese tollen Farben gibt es wirklich nur im Herbst und Winter zu sehen!
Sonnenuntergang am 15. November in Würzburg. Diese tollen Farben gibt es wirklich nur im Herbst und Winter zu sehen!

Diese waren es auch, welche die mittelalterliche Burg erst zu einem wehrhaften Renaissanceschloss und schließlich zur barocken Festungsanlage ausbauten. Der Marienberg war seit der späten Bronzezeit besiedelt. Bereits im frühen 8. Jahrhundert befand sich hier ein Kastell der fränkisch-thüringischen Herzöge.

Um das Jahr 1200 begann Bischof Konrad von Querfurt mit der Errichtung einer ungewöhnlich großen Burg. Diese wurde dann im Spätmittelalter weiter ausgebaut und unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn bis 1603 im Stil der Renaissance umgestaltet.

Die Erstürmung der Burg im Jahre 1631 durch die Schweden veranlasste den Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn, den Marienberg bis 1658 mit einem Kranz gewaltiger Bastionen zu umgeben. Damit zählte der Marienberg zu einer der bedeutendsten deutschen Festungen. In den Napoleonischen Kriegen wurde diese mehrfach erobert.

Blick zum Festungsberg.
Blick zum Festungsberg.

Ab der Verlegung der Hofhaltung in die 1720 – 1744 erbaute Stadtresidenz wurde die Festung nur mehr militärisch genutzt. Als 1867 die Festungseigenschaft aufgehoben wurde, nutzte man die Gebäude als Kasernen und Lagerräume. Erst 1938 von der Bayerischen Schlösserverwaltung als Museum eröffnet, brannte die Kernburg am 16. März 1945 im Zweiten Weltkrieg bei der Bombardierung von Würzburg fast ganz aus.

Der langwierige Wiederaufbau der Festung wurde erst 1990 mit der Eröffnung des Fürstenbaumuseums abgeschlossen. 1)Wikipedia.de und Schautafeln auf der Festung Marienberg

Das ehemalige Mainfränkische Museum, ursprünglich eine Einrichtung der Stadt Würzburg, gab es ab 1947. Es war vom 1. Januar 2003 bis zum 31. Dezember 2016 eine von der Stadt Würzburg und der unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken gemeinsam getragene Institution in der Rechtsform eines Zweckverbandes. Am 1. Januar 2017 ist es in die Trägerschaft des Freistaats Bayern übergegangen.

Unter dem Namen Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg soll das Haus künftig ganz Franken einschließlich der Geschichte von Würzburg im Blick haben und seinen Sammlungshorizont bis in die Gegenwart erweitern.

Geplant ist, dass das Museum für Franken nach einer Generalsanierung der Festung Marienberg seine Schätze im Rahmen einer völligen Neukonzeption in den Räumen der Kernburg ab dem Scherenbergtor präsentiert. Die Sanierung der Burg und die Neukonzeption der Ausstellung werden einige Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin werden die Exponate in den gewohnten Schauräumen zu sehen sein, ergänzt um Sonderausstellungen zu Kernthemen der künftigen Präsentation. 2)Informationen von der Webseite http://www.museum-franken.de –> Abgerufen am 20.11.20218

Kernburg der Festung Marienberg ist geschlossen!

Seit Ende November 2023 ist die Kernburg der Festung Marienberg wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Die Arbeiten sind umfangreich und sollen zwischen sieben und zehn Jahren dauern und rund 300 Millionen Euro kosten. Wenn alles nach Plan läuft, soll das neu gestaltete „Museum für Franken“ dann im Jahr 2032 in ganz neuen Ausstellungsräumen eröffnet werden. Es wäre dann barrierefrei, mit angegliedertem Museumscafé und vor allem mit neuem Konzept.

Nicht betroffen sind von den Baumaßnahmen das jetzige Museum für Franken ganz vorne im Greiffenclauhof. Mit Dauer- und Sonderausstellungen sowie Aktionen wie einer digitalen Schnitzeljagd will es auch während des Umbaus Interessierte anlocken. Und auch der zweite Hof, der sogenannte „Echterhof“, und die Aussichtspunkte um die Burg herum bleiben weiterhin zugänglich. Der bisher nur selten zugängliche Maschikuliturm (siehe weiter unten) soll nun sogar öfter als bisher öffnen. Und auch Burgführungen gibt es außerhalb der Kernburg weiterhin. 3)Mit Informationen aus Würzburger Festung: Kernburg für Sanierung jahrelang geschlossen vom Bayerischen Rundfunk vom 22.11.2023 → abgerufen am 07.02.2024

Bilder von der Festung Marienberg

Historische Ansichten der Festung Marienberg

Maschikuliturm und Kasematte

Maschikuliturm mit Blick auf Würzburg
Maschikuliturm mit Blick auf Würzburg

Der gewaltige viergeschossige Geschützturm wurde zwischen 1724 und 1729 von Balthasar Neumann zur Sicherung der „Südflanke“ der Festung Marienberg errichtet.

Über den drei Ebenen für schwere Geschütze befindet sich eine abschließende Plattform für Gewehrschützen. Außer normalen Schießscharten sind dort auch 21 senkrecht nach unten gerichtete Schussöffnungen vorhanden. Diese „Maschiculis“ waren namensgebend für den Maschikuliturm.

An der Talseite ziert den Turm das von Jakob van der Auwera 1727 gearbeitete Wappen des Auftraggebers Fürstbischof Christoph Franz von Hutten. Darüber befindet sich die Büste des heiligen Nepomuk. 4)Informationen von Schautafeln am Maschikuliturm

Würzburger Sage:
Der Blutstein auf der Festung Marienberg

Als die Schweden im Jahre 1631 nach Würzburg kamen, erstürmten sie auch die Festung Marienberg, das Schloss des Bischofs. Ein wütender Haufen drang in die Kirche ein, wo ein greiser Kapuziner soeben das heilige Messopfer feierte.

Beim Anblick des Priesters ergrimmte die rohe Schaar, und einer der Soldaten schlug den Unschuldigen mit seinem Schwerte nieder. Sein Blut spritzte auf einen Stein und konnte nicht mehr abgewaschen werden. So zeugt der Blutfleck auf dem Stein noch heute von der Untat. 5)Alexander Schöppner, Sagenbuch der bayerischen Lande, Band II, München 1874

Helmut Michler

Die Festung Marienberg grün angeleuchtet

Die Festung Marienberg leuchtet grün
Würzburg setzt ein Zeichen gegen die Todesstrafe

Aus Protest gegen die Todesstrafe wurde die Festung Marienberg in den vergangenen Jahren immer wieder zum jeweils 30. November für eine Nacht komplett in Grün angeleuchtet. Die Farbe Grün steht dabei als „Symbol der Hoffnung“.

Initiator der Lichtaktion ist die christliche Laienbewegung Sant Egidio. Die Todesstrafe soll so ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden.

Weitere Bilder von den Aktionen der vergangenen Jahre kann man hier sehen.

Das Sonntagsvideo

Persönlich faszinieren mich diese historischen Orte von Würzburg sehr! Am meisten beeindruckt mich an all diesen Bauten, die Wehrhaftigkeit und ich versuche mir immer vorzustellen, wie viel Zeit und Mühe – vor allem damals – der Bau dieser Meisterwerke wohl in Anspruch genommen hat. Für meine Videoreihe „Das Sonntagsvideo“ war ich deshalb schon mehrmals unterwegs auf der Festung Marienberg und rund um den Maschikuliturm bzw. im Leistengrund.

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Öffnungszeiten von Museum und Maschikuliturm

Museum für Franken
Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg

Maschikuliturm und Kasematte:

Ostersonntag, Ostermontag, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, 1. Mai, 15. August, 3. Oktober.

Jeweils von 11.00 bis 16.30 Uhr.

Download

Prospekt der Bayerischen Schlösserverwaltung als PDF über die Festung Marienberg und Residenz.

Busverbindung zur Festung Marienberg

Jeweils vom Sonntag vor Ostern bis zum letzten Sonntag im Oktober verkehrt die Buslinie 9 zwischen Residenz, Kulturspeicher und Festung Marienberg im 30 – 45-Minuten-Takt. Den aktuellen Fahrplan findet man als PDF-Dokument auf den Seiten der WVV.

Quellenangaben[+]

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