Mönchberg

Der Stadtteil Mönchberg ist einer der kleineren Stadtteile und gehört zum Stadtbezirk Frauenland. Das Frauenland ist der Bezirk mit den meisten Einwohnern in Würzburg.

Blick auf den Mönchberg mit Heimgarten im Jahr 2009.
Blick auf den Mönchberg mit Heimgarten im Jahr 2009.

Woher der Name Mönchberg stammt

In diesem Stadtteil gibt es eine lange Tradition einer dort lebenden Klostergemeinschaft. Während das Frauenland zu großen Teilen bis zur Säkularisation im Jahr 1803 im Besitz von Frauenklöstern war, waren es hier die Männer – also die Mönche – die hier namensgebend waren.

Bis zur Säkularisation gab es in Würzburg elf Männer- und acht Frauenklöster. Anfang des 19. Jahrhunderts war dieses Gebiet bis auf eine Wagenfabrik und die Gartenwirtschaft Letzter Hieb noch frei von Bebauung.

Herz-Jesu-Kirche mit dem Pius-Seminar

Blick auf die Herz-Jesu-Kirche mit dem Pius-Seminar im Stadtteil Mönchberg.
Blick auf die Herz-Jesu-Kirche mit dem Pius-Seminar.

Ein besonders auffälliger Bau in diesem Stadtteil ist die große Herz-Jesu-Kirche mit dem Pius-Seminar. Dies ist das Ausbildungsseminar und Noviziat für angehende deutsche Missionare. Das Kloster in Würzburg beheimatet die Hauptverwaltung der deutschen Provinz einschließlich eines Vorstehers (Provinzial) als Leiter der deutschsprachigen Missionare, die überwiegend in Afrika tätig sind.

Die Kongregation Mariannhiller Missionare ist eine katholische männliche Ordensgemeinschaft in der Tradition der Trappisten (= Orden in der römisch-katholischen Kirche), die ihren Ursprung in Südafrika hat und dort auch 1882 gegründet wurde.

Kloster Mariannhill der Mariannhiller Missionare im Jahr 1936 am Mönchberg.
Mariannhill im Jahr 1936.

Im Jahr 1927 wurde mit dem Bau des Mariannhiller Missionspriesterseminars auf dem Mönchberg begonnen. Als Architekt verantwortlich war Albert Boßlet der zwischen 1910 und 1958 mehr als 100 Kirchenbauten in ganz Deutschland geschaffen hat. In Würzburg gehen auf ihn auch die Kirche „Unsere Liebe Frau“ und das „Studienkolleg St. Benedikt“, beide auch im Frauenland, zurück. Nach dem Architekten ist auch die Boßletstraße im Stadtteil benannt.

Direkt im Anschluss an Marianhill befindet sich das „Missionsärztliche Institut“. Das Krankenhaus wurde 1922 gegründet und befindet sich seit 1927 am Mönchberg in der Salvatorstraße.

Das Missionsärztliche Institut am Mönchberg.
Das Missionsärztliche Institut

Die Klinik verfügt gegenwärtig über 321 Patientenbetten und rund 1.000 Mitarbeiter. Das „Missio“ (wie es in Würzburg kurz und knapp genannt wird) ist im Bereich der Tropenmedizin eines der weltweit führenden Institute. 1)Mit Informationen aus dem Artikel „Mönchberg“ aus dem Wuerzburgwiki. → Abgerufen am 14.10.2021.

Wohnen im Stadtteil Mönchberg

Der Mönchberg ist ein sehr ruhig gelegener Stadtteil von Würzburg. Er ist fast schon ein wenig „ab vom Schuss“ wie man sagt, also etwas abseits der großen Straßen und nötiger Infrastruktur. Hier gibt es keine Supermärkte oder Tankstellen. Stattdessen mit dem Missionsärztlichen Institut eines der größeren Krankenhäuser der Stadt.

Mit der Mönchbergschule verfügt der Stadtteil über eine eigene Grundschule.
Mönchbergschule

Seit 2017 firmieren das ehemalige „Missio“ und das Juliusspital in der Innenstadt unter dem gemeinsamen Namen „Klinikum Würzburg Mitte“. Gut erreichbar ist der Stadtteil vor allem durch die Buslinie 28.

Wer durch den Stadtbezirk und Stadtteil Frauenland spaziert, der merkt im Grunde nichts von den Stadtteilgrenzen. Und so ist man vom Mönchberg auch nicht weit von der im eigentlichen Stadtteil fehlenden Infrastruktur entfernt. Am Hubland finden sich genauso Supermärkte wie auch im Frauenland. Und auch ein riesiger Rewe-Markt und ein Aldi mit großem Parkplatz im angrenzenden Grombühl sind nicht wirklich weit entfernt.

Wer sich zu Fuß auf den Weg zu den großen Märkten machen möchte, der muss an der Gneisenaustraße durch die Unterführung der Eisenbahn, die dort in Richtung Kitzingen und Nürnberg fährt.

Der „Heimgarten“ im Stadtteil Mönchberg

Häuser im Heimgarten im Stadtteil Mönchberg.
Häuser im Heimgarten

Zwischen Barbarastraße und Gneisenaustraße befindet sich die „Heimgartensiedlung“ deren Geschichte rund 110 Jahre zurückreicht. Damals verfolgte die Baugenossenschaft von Angehörigen der Verkehrsanstalten (heute: Baugenossenschaft für Eisenbahner eG) die Philosophie, ihren Mitgliedern, die überwiegend bei der Eisenbahn beschäftigt waren, Wohnhäuser im Grünen zu bauen.

Denn die Menschen, die zu dieser Zeit bei der Eisenbahn beschäftigt waren, litten häufig an Kohlestaubasthma oder Vergiftungserscheinungen durch Kohlenmonoxid. Kein Wunder bei der täglich harten Arbeit mit den Dampflokomotiven und allem was dazu gehörte.

Balkone an den Wohnhäusern waren damals noch kein Standard. Deswegen war zusammen mit der Wohnungsmiete auch ein Teil eines Kleingartens verbunden. Dieser konnte in der Nähe des Hauses bewirtschaftet werden und diente auch zur Selbstversorgung. Dort hielt man sich dann neben dem Gemüseanbau zum Beispiel auch ein eigenes Schwein, Kaninchen, Hühner und sonstiges Getier für die Hausschlachtung.

Blick auf die Häuser am Heimgartenweg.
Blick auf die Häuser am Heimgartenweg.

Im Oktober 1911 wurden die ersten von ursprünglich 17 Häusern mit 102 Wohnungen bezogen. Da die Bau- und Erschließungskosten gering gehalten werden sollten, war das Wohngebiet in erster Linie Bevölkerungsgruppen mit einem niedrigen Einkommen vorbehalten – hier wohnten also die „einfachen“ Arbeiter der Eisenbahn. Die ursprüngliche Gebäude- und Siedlungsstruktur ist auch heute noch erhalten, wobei die Wohnbebauung teilweise modernisiert bzw. erweitert wurde.

Die ehemaligen "Heimgarten-Gaststätten".
Die ehemaligen „Heimgarten-Gaststätten“.

Von Zeiten als der Platz am Heimgartenweg das Zentrum der Siedlung war, erzählt die verblichene Inschrift der ehemaligen „Heimgarten-Gaststätten“. Hier verkehrten ursprünglich die Eisenbahner des Viertels und im Gebäude war auch ein kleines Lebensmittelgeschäft untergebracht.

Später wurde daraus eine Filiale der Sparkasse, welche aber auch schon lange geschlossen ist. Rechts im Gebäude befand sich außerdem die Rudolf-Schlotter-Halle als Kegelbahn. Nach dem Rückbau sämtlicher Einrichtungen sind heute Wohnungen in dem Haus.

Mönchberg-Park

Blick auf die Wohnanlage Mönchberg-Park
Blick auf die Wohnanlage Mönchberg-Park

Direkt an den Mönchberg grenzt der heutige Stadtteil Hubland im Frauenland. Bis in das Jahr 2008 befand sich hier mit den „Leighton Barracks“ eine riesige Kaserne der US-Amerikaner. In Spitzenzeiten lebten dort 10.000 Soldaten mit ihren Angehörigen. Am Mönchberg war das dazugehörige US-Military-Hospital am Galgenberg, welches das größte seiner Art in ganz Europa war.

Nachdem die Amerikaner nach über 60 Jahren Würzburg verlassen hatten, stand das 300 Meter lange Gebäude aus der Nazi-Zeit (1936 als Lazarett errichtet) einige Jahre leer. Es gab die unterschiedlichsten Ideen für die weitere Verwendung. Angedacht war der Bezug durch die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt oder eine Nutzung als Ausbildungsstätte für die Bayerische Polizei.

Der Komplex wurde dann von der Nürnberger Maiberg GmbH erworben. Ab dem Jahr 2009 ist das Areal dann für rund 60 Millionen Euro umgebaut worden. Die Gebäude wurden entkernt und teilweise abgerissen. Auf 56.000 Quadratmetern entstand der „Wohnpark Mönchberg“ mit 180 – 200 Eigentumswohnungen der „gehobenen Klasse“ für entsprechende Preise.

Die Wohnungen verfügen zwischen 50 und 200 Quadratmeter bei einem damaligen Quadratmeterpreis, der je nach Lage und Attraktivität zwischen 2.350 und 2.750 Euro lag. Die meisten Appartements – überwiegend drei bis vier Zimmer – haben eine Wohnfläche von 85 bis 125 Quadratmeter. Ende 2010 waren die ersten Wohnungen bezugsfertig.

Die hier gezeigten Bilder entstanden vor und nach der Renovierung zwischen 2008 und 2012.

Weitere Bilder aus dem Stadtteil Mönchberg

Folgende Bilder entstanden im Frühjahr 2017.

Unterwegs in Würzburg

Für meine Videoreihe „Das Sonntagsvideo“ war ich im Mai 2017 im Stadtteil Mönchberg bzw. Heimgarten unterwegs.

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Mehr Informationen

Der Mönchberg bei OpenStreetMap

Quellenangaben[+]

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