Graffiti
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Graffiti

Graffiti, Einzahl Graffito, steht als Sammelbegriff für von privater Hand angebrachte Bilder oder Schriftzüge auf Oberflächen des öffentlichen Raums. Graffiti erscheinen in einer Vielzahl von Ausprägungsformen. Es gibt natürlich auch in Würzburg jede Menge. In der Regel handelt es sich dabei um Schmierereien. Sehr oft sind es aber auch schöne Kunstwerke, die so manch eine hässlich graue Mauer ansehnlich macht.

Auf dieser Seite möchte ich einige Beispiele aus Würzburg zeigen – sowohl hässlich als auch schön. Was dabei was ist, liegt natürlich immer schwer im Auge des Betrachters.

In Gedenken an die Opfer von Hanau

Nach dem rechtsextremistischen Terror-Anschlag von Hanau am 19. Februar 2020 wurden am Aufgang zur Konrad-Adenauer-Brücke mehrere Graffiti zur Erinnerung an die Opfer angebracht. Initiiert wurde die von der Stadt Würzburg offiziell genehmigte Aktion von mehrere Gruppierungen aus Würzburg, die an die Opfer der schrecklichen Tat erinnern möchten.

Das Mahnmal im Treppenhaus unterhalb der Straßenbahnhaltestelle Dallenbergbad zeigt die Porträts der neun Opfer von Hanau und deren Namen.

Wenige Monate nachdem die Zeichnungen angebracht worden sind, wurden diese von bislang Unbekannten übermalt. Anschließend wurden die Zeichnungen wieder hergestellt.

Graffiti an der Klostermauer

Die Künstlergruppe „Hypozentrum“ hat sich im Jahr 2006 an einer außergewöhnlichen Aktion der katholischen Kirche in Würzburg beteiligt. Im Zusammenhang mit dem Fastenkurs der Würzburger Augustiner zum Thema „Freiheit und Gesetz“ gestalteten sie die Klostermauer in der Dominikanergasse neu.

Die Idee zu der Aktion war während der Vorbereitung des Fastenkurses entstanden. Die Augustiner hatten sich daraufhin an den Bechtolsheimer Hof, das Jugendzentrum in der Nachbarschaft, gewandt. Dort erinnerte man sich an einen der Künstler und vermittelte den Kontakt. Die Weichen für die Zusammenarbeit von Künstlern und Ordensleuten waren gestellt. Für Bruder Peter Reinl, Prior des Klosters, ist das Projekt ein wichtiges Beiprodukt des diesjährigen Fastenkurses. „Mit dieser Aktion wollten wir das Thema durch ein ganz anderes Medium aufgreifen. Das ist besonders reizvoll, weil Graffiti als Sprache für viele Menschen eher negativ besetzt ist“, erklärte er.

Der Fastenkurs hat sich auf vielfältige Art und Weise mit dem Thema „Freiheit und Gesetz“ beschäftigt, musikalisch, wissenschaftlich, politisch und theologisch. Auf diese Weise wollten die Augustiner den Menschen kirchen- und gesellschaftspolitische Themen näher bringen. „Mit dieser Vielfalt von Ausdrucksformen, wozu auch die Graffiti zählen, wollten wir unterstreichen, dass alle Lebensbereiche sich im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Gesetz bewegen müssen“, erläuterte Reinl. „Eine einseitige Auflösung in die eine oder andere Richtung, ohne den jeweiligen Gegenpol, wäre dem Leben in Gesellschaft und Kirche abträglich“.

Das Sprayen und das Malen sei für die Künstler mehr als ein Hobby, vielmehr ihre Leidenschaft, bekannten sie. Einer von ihnen bedauert die geringe Anzahl an Sprayflächen. Vor allem für die Jugend sei dies sehr schade. Seit die Stadt vor ein paar Jahren bisher freie Graffiti-Flächen zurückgenommen habe, seien die Gestaltungsflächen rar geworden, was ihrer Meinung nach das heimliche und verbotene Sprayen fördere. Leider ließen die Verantwortlichen der Stadt nicht mit sich darüber reden. 1)Mit Material aus einer Pressemitteilung des Bistums Würzburg

Hinweis: Die oben gezeigten Bilder entstanden bereits im Jahr 2006. Heute sieht die Wand bedauerlicherweise schon einigermaßen verwittert aus. So schön bunt wie damals ist es also heute nicht mehr.

Graffiti auf Beton

Die in Würzburg wohl bekannteste Stelle für Graffiti sind die beiden langgezogenen Betonmauern an der Unterführung Zeppelinstraße im Stadtteil Frauenland. Der Bau ist ein eigentlich hässlicher und für die 1970er Jahre typischer Straßenzweckbau, der förmlich nach Verschönerung „schreit“. Hier ist es für meinen Geschmack wirklich gut und vor allem schön bunt gelungen. Warum gibt es nicht mehr davon? Genug hässliche Betonmauern gibt es ja schließlich reichlich in der Stadt.

Weitere Stellen mit Graffiti

Natürlich gibt es noch viele weitere Stellen mit mehr oder weniger gut gelungenen „Wandmalereien“ im Stadtgebiet. Diese sollen dann zukünftig hier auch noch einen Platz finden, um das Gegenteil von „gut und gelungen“ auch zu zeigen.

Die folgenden Bilder wurden mir zum Beispiel von Kurt aus Würzburg zur Verfügung gestellt. Er hat sie – wie er sagt – um die Jahrtausendwende in der Unterführung am Europastern und in der Nähe der Lindleinsmühle aufgenommen. Ob sie heute noch dort zu sehen sind, kann ich nicht bestätigen. Technisch sieht man schon, dass diese Bilder 1. nicht so schön und 2. von der Witterung gezeichnet sind.

Quellenangaben[+]

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