In meiner Brust schlagen zwei Herzen! Das Eine schlägt natürlich für Würzburg! Das ist meine Heimatstadt. Dort bin ich geboren und aufgewachsen, kenne jede Straße und jede Ecke wie meine Westentasche. Das „andere Herz“ schlägt für Hamburg! Zu dieser Stadt habe ich mein ganzes Leben über eine enge Verbindung. Deswegen mache ich für meine Fotos aus der Hansestadt eine „Ausnahme“ auf dieser Seite.
Aus Hamburg und Norddeutschland stammt ein Teil meiner Familie. Dadurch bedingt war ich bereits von Kindesbeinen an immer wieder in der schönen Hansestadt zu Besuch. Früher um meine Großeltern zu besuchen, später und heute um weitere Verwandte und Freunde zu treffen.
Der Reiz einer Großstadt
Ganz ohne Frage reizt mich an Hamburg das Flair der „großen Stadt“. Das Tempo, die Weitläufigkeit, die Möglichkeiten einer echten Metropole. Es ist aber auch und vor allem der Schlag Menschen, der mir den Norden sehr sympathisch macht. Man sagt den „Nordlichtern“ ja gerne nach, dass sie ein wenig „unterkühlt“ wären. Ist das so? Persönlich kann ich das nicht bestätigen, aber ich verstehe, was für Menschen aus dem Süden dort so wirken mag. Es ist wahrscheinlich eine gewisse „Nüchternheit“, die den Menschen dort innewohnt. Andere würden es wahrscheinlich als Distanziertheit im Umgang und Tonfall beschreiben. Persönlich finde ich gerade dies sehr angenehm.
Beispiel gefällig? Während man in Würzburg ein „Grüß Gott“ benötigt, um nicht „aufzufallen“, reicht in Hamburg ein kurzes und einfaches „Moin“ und man ist mittendrin. Andererseits: Wem in Hamburg ein „Grüß Gott“ herausrutscht, oder wer statt einem „Alsterwasser“ aus Versehen ein „Radler“ bestellt, der hat sich hier sofort „enttarnt“. 😉
Hamburg Hauptbahnhof
Obwohl ich schon unzählige Male hier mit dem Zug angekommen und abgefahren bin, ist dieser Bahnhof immer wieder ein echtes Faszinosum für mich. Es ist Deutschlands zweitgrößter und daher betriebsam wie ein Ameisenhaufen. In ganz Europa ist nur der Bahnhof Gare de Lyon in Paris stärker frequentiert. Es kommt also nicht mal Berlin oder München gegen diesen Bahnhof an.
Rund 550.000 Menschen und Reisende (in Würzburg ca. 34.000 Reisende) gehen hier jeden Tag durch oder nutzen eine der über 800 täglichen Zugverbindungen. Dazu eine Bahnhofshalle, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Mit 114 m Breite, 150 m Länge und bis zu 37 m Höhe ist die Halle aus dem Jahr 1905 nach wie vor die größte freitragende Bahnhofshalle des Landes und ein Meisterwerk aus Stahl und Glas der Gründerzeit.
Für die repräsentative Gestaltung des Bahnhofes wurde 1900 ein Wettbewerb ausgeschrieben, den die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth aus Charlottenburg gewannen. Kaiser Wilhelm II. bewertete ihren ersten Entwurf als „einfach scheußlich“. Bei der Überarbeitung legte der Kaiser schließlich selbst Hand an. So gehen die zwei 45 Meter hohen Türme des Bahnhofsgebäudes auf seine Mitarbeit zurück. 1)Mit Informationen aus dem Wikipedia-Artikel Hamburg Hauptbahnhof
Chile-Haus und Speicherstadt
In ganz Norddeutschland wird von je her der klassische Rotklinker für den Bau von Häusern verwendet. In Hamburg gibt es einige Ecken und Stadtteile, in denen man förmlich kein Gebäude ohne die roten Ziegelsteine sieht. Bestes Beispiel dafür sind die Speicherstadt und das Kontorhausviertel.
Die meisten Gebäude stammen dort aus der Zeit zwischen 1900 und 1920 und zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt im Hanseverbund. So wurde auch der Erbauer des „Chile-Hauses“ durch den Handel mit Salpeter aus Chile unendlich reich. Ein Erbe aus der Kolonialzeit, dem sich die Stadt Hamburg heute auf vielfältige Art und Weise zu stellen versucht.
Beim Besuch dieser Gebäude bin ich immer wieder schwer fasziniert von der Architektur und dem Ideenreichtum dieser Zeit. Jedes dieser Komplexhäuser verfügt über unendlich viele Details und alles ist nahezu original erhalten. Dazu gehören neben einem Paternoster-Aufzug (in Hamburg gibt es aktuell noch rund 30 dieser historischen Personenaufzüge, die heute aus Sicherheitsgründen in Neubauten verboten sind) auch die vollkommen symmetrischen Treppenhäuser. Es ist einfach der Wahnsinn wie viel Stil, Design und Klasse in diesen Häusern steckt!
Hamburg und die Hochbahn
Wer in Hamburg gut von A nach B kommen will, der sollte auf alle Fälle Bus und Bahn benutzen! Wie für eine Großstadt zu erwarten, ist der ÖPNV in Hamburg ziemlich gut ausgebaut. Alleine das Streckennetz der Hochbahn (so nennt man in Hamburg die „U-Bahn“) verfügt bei derzeit vier Linien (die „U5“ wird aktuell gebaut) über eine Länge von über 105 Km und 93 Haltestellen. Dazu kommen 113 Buslinien mit aktuell 1353 Haltestellen. Nicht zu vergessen ist auch die Hamburger S-Bahn mit vier weiteren Linien und einer Streckenlänge von über 144 Km.
In Hamburg gibt es zudem eine absolute Besonderheit in Deutschland! Denn auch die Fähren im Hafen zählen zum Nahverkehr und können mit einem ganz regulären Ticket auf verschiedenen Linien genutzt werden. Wer möchte, bekommt auf diesem Weg also eine Hafenrundfahrt zum „Spottpreis“. Zu empfehlen ist dabei die besonders lang fahrende Linie 62. Sie startet an den Landungsbrücken und endet in Finkenwerder. Unterwegs kommt man vorbei am Altonaer Fischmarkt, dem Museumshafen Övelgönne und einigen weiteren sehenswerten Stationen.



Gerade bei der neusten der vier Hochbahn-Linien – der U4 – wurde sehr viel Wert auf die Architektur der Stationen gelegt. Bestes Beispiel ist die derzeitige Endstation der U4 an den Elbbrücken (ein Weiterbau ist in Planung). Diese Station ist eine wahre „Augenweide“ und sowohl bei Tag als auch bei Nacht durch ihre Symmetrie und die vielen Spiegelungen in der Glasfassade richtig hübsch anzusehen.
Auch die „Hafencity Universität“ und das „Überseequartier“ sind hochmoderne und optisch sehr ansprechende Stationen. Während sich das Überseequartier in hellblauen Kacheln zeigt, verfügt die Hafencity Universität über eine dauerhafte Lichtinstallation. Beide Stationen verfügen außerdem über Lautsprecher, die für eine sehr dezente Beschallung mit Geräuschen und / oder Musik genutzt werden.
Während in der Haltestelle Hafencity Universität Geräusche aus dem Hafen und der Hafencity eingespielt werden, wird man am Überseequartier mit sphärischer Musik und Wassergeblubber beschallt. Beides wirkt sehr angenehm und entspannend und lädt in gewisser Weise sogar zum Verweilen ein.
Hamburg verfügt aber auch über sehr viele historische Stationen, die aus den Anfangstagen der Hochbahn stammen. Als Beispiel möchte ich die „Saarlandstraße“ nennen, deren Empfangsgebäude aus den 1920er Jahren stammt und nahezu unverändert erhalten ist.
Schöne und weniger schöne Ecken
Es gibt in dieser Großstadt so unglaublich viel zu sehen und entdecken. Und selbstverständlich wäre es vollkommen vermessen, all die Besonderheiten und Schönheiten in einem kleinen Artikel, wie diesem, abarbeiten zu wollen. Das geht schlicht und ergreifend nicht! Und so ist dieser Artikel nichts weiter, als meine total subjektive Sicht auf diese Stadt und natürlich in erster Linie auf die schönen und sehenswerten Ecken. Denn ganz klar ist auch, Hamburg ist definitiv nicht nur schön! Selbstverständlich gibt es auch hier Wohnsilos im Schuhkartonformat und soziale Brennpunkte. Und selbstverständlich kenne ich nicht alle 117 Stadtteile mit seinen Gegebenheiten. Viele davon habe ich noch nie besucht oder gesehen.
Wenn ich in Hamburg bin, dann bin ich in erster Linie Tourist und besuche meistens auch die touristischen Orte.
Videos aus und über Hamburg
In den vergangenen Jahren habe ich bei meinen Besuchen immer wieder die Videokamera dabei gehabt, um Aufnahmen für meine „Sonntagsvideos“ zu machen. Entstanden sind dabei einige längere Reportagen, die mittlerweile zu meinen am meisten aufgerufenen Videos bei YouTube zählen. Die folgende Playlist zeigt alle Videos und Livestreams, die ich in und aus Hamburg gemacht habe.
Quellenangaben